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Die dunkle Macht des Franchise

Der heutige Eintrag wird sehr, sehr Star Wars und Disney lastig. Also wenn du damit überhaupt nichts anfangen kannst, muss ich dich an einen anderen Blog verweisen. Einen, den ich nicht schreibe. 
Oder du liest einen älteren Eintrag noch einmal. Oder gibst dir kurz die 9 Hauptfilme und liest dann weiter. Man hat ja doch einiges mehr an Zeit, als üblich. Also ran an den Fernseher und losschauen. 
Und immer im Hintergrund behalten, die ersten drei Teile sind ganz okay, die Highlights kommen dann von Episode vier bis sechs und danach kannst du getrost nebenbei die Wäsche machen, ein Zimmer streichen, ein Auto restaurieren, eine Arche bauen, auf Weltreise gehen oder anderweitige Projekte angehen, die seit längerem liegen und nicht allzu sehr das Gehirn fordern.

Da ihr jetzt alle im Bilde seid, könnt ihr euch epische Musik im Hintergrund vorstellen oder auf Youtube anhören und den Artikel lesen. 
Für alle, die jetzt nicht alle neun Hauptfilme geschaut haben, das böse Imperium will von Mordor aka dem Todesstern aus, sämtliche Planeten unterjochen. Einzig der junge Padawan Frodo, ich meine Luke Skywalker, kann mittels des "einen" Lichtschwerts das Gleichgewicht bringen und somit alle retten. 
Klingt verwirrend? Ist es nicht. Dunkle Seite (böse) = Imperium, Helle Seite (gut) = Jedi

 

"Alexa, spiel epische Star Wars Musik.", die Cantina Band startet ihren 30 Sekunden Jingle.
"Alexa, spiel den epischen Star Wars Soundtrack", die Worte fliegen vom unteren Teil des Bildes und schweben, dich in den Bann ziehend, gen Weltraum.

 

EPISODE IV: Der Anfang von etwas ganz großem   

 

Oh George Lucas. Was hast du doch damals, 1977, in den Kinosälen erschaffen. 

Ein Märchen von Hoffnung, Verrat, Liebe, Heldentum und dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, verpackt in einer spannenden, grandios inszenierten Weltraumsaga. 
Die Zuschauer wurden bereits von der ersten Minute an, in eine nie zuvor gesehene weit, weit entfernte Galaxis entführt und waren hineinversetzt in eine epische Erzählung zwischen fremden Planeten, putzigen und furchterregenden Kreaturen, neuartigen Spezies und einer übernatürlichen Macht, die alledem innewohnt.  Eine wahrliche Meisterleistung der Filmkunst. 

 

Heute über 40 Jahre später, zählt die erste Trilogie immer noch zu den bedeutendsten Filmen aller Zeiten und ist seither überaus populär. Es ist ein regelrechter Kult darum entstanden und in einigen Gegenden der Welt ist die Jedi Philosophie sogar als offizielle Religion eingetragen. 

 

Kurze Erklärung zu der etwas verwirrenden Reihenfolge der Filme.  Heutzutage braucht dies einiger Erklärung, nehme ich an. Im Grunde genommen wurden bis heute Episode eins bis neun verfilmt. 
In drei Trilogien. Allerdings fing George Lucas mit der mittleren Trilogie an, denn damals war die Film und die Effektabteilung noch in den Kinderschuhen und groß angelegte Weltraumschlachten waren unmöglich realisierbar. Deswegen erschien als erstes Episode 4 - 6, dann gut zwanzig Jahre später die Episoden 1 - 3 und weitere fünfzehn Jahre später die Episoden 7 -9. Klar soweit?

 

 

Die eigentlichen Filmtrilogien wollte ich heute allerdings gar nicht noch einmal hervorholen. 
Nur kurz zum Verständnis, ich war großer Fan von den Filmen. Anfangs. Die Episoden IV bis VI sind immer noch hoch im Kurs. Die Episoden I - III sind halt irgendwie da, stört mich nicht sonderlich und die Episoden VII - IX sind völlig überflüssig. Grandiose Effekte, ein paar tolle Szenen, aber insgesamt absolut enttäuschend. 

 

EPISODE IV.V - Live Musik auf dem Todesstern

Ich war vor ein paar Jahren mit Episode IV auf Tournee. "Star Wars in Concert"

Der Film wurde auf einer großen Leinwand in den Arenen des Landes gezeigt, während ein Orchester, die Filmmusik Live einspielte. Es war grandios. Bedeutet aber auch, ich habe diese Episode innerhalb von zwei Wochen circa zehn mal gesehen. Jeden Abend in voller Länge.
Das muss doch voll langweilig sein, denkt ihr. Nein! 
Denn: A) der Film ist immer noch grandios. B) Man behielt ja auch ein Auge auf die Technik. 

Würde ich also jederzeit wieder machen. Wenn auch gerne mit dem nächsten Teil.

Einen gewaltigen Dämpfer hatte die Tour allerdings. Die Cantina Band war nicht Live. Da gab es einfach zu wenig Trompeten im Ensemble, die sonst nur rumgesessen hätten. 
Diese Konzertreihen, haben sich danach relativ gut durchgesetzt und ein Jahr später kam Episode V auf Tour. Da waren wir allerdings bereits mit anderen Touren "belegt". 

Neben "Star Wars in Concert" kamen auch noch Game of Thrones, Disney, Harry Potter, Der Herr der Ringe und diverse andere. Das nur am Rande.

 

Nach den letzten drei Episoden VII - IX, war ich mit dem Star Wars Film Universum irgendwie durch. Die letzten Filme waren für mich allesamt enttäuschend. Außer ein paar Szenen hier und da, ordentlichen Effekten und auch ein paar tollen Momenten, die größtenteils den alten Schauspielern und Charakteren und natürlich einem Großteil Nostalgie zu schulden war, gaben mir diese neuen Filme nicht viel. Kein Wow-Effekt. Nicht mal die Lust auf Mehr. Im Gegenteil. Ich war froh, dass Episode IX, der Abschluss war und ich keinen weiteren mehr ertragen muss. Ja, man kann natürlich einfach nicht ins Kino gehen und die neuen Teile links liegen lassen. Aber man will ihnen ja auch eine Chance geben. 

 

EPISODE XVI - Gut gegen Böse, wie immer

 

Wieso greife ich dann das Thema wieder auf? Ganz einfach. Computerspiele. 

Damit verliere ich wohl die wenig verbliebenen Leser. Aber so ticke ich eben.
Wir kommen später zurück zu Filmen und Serien im Disney Gewand.
Vor kurzem wurde ein Spiel im Star Wars Universum umsonst zur Verfügung gestellt. Ein Nachfolger von einem sehr erfolgreichen Spiel. "Star Wars: Battlefront II". Der erste Teil, war seinerzeit sehr beliebt. Das Prinzip ist einfach. Ein reines Multiplayer Spiel. Zwei Fraktionen. Die Helle gegen die Dunkle Seite. Man wählt eine Seite und kämpft. In verschiedenen Klassen, auf verschiedenen Planeten, mit und ohne Fahrzeuge. Ab und An gibt es Heldenunterstützung. Im Grunde genommen ein einfaches Prinzip. Man nimmt Basis ein und erhält dafür Punkte. Es gibt fünf Basen auf jeder Karte, je mehr das eigene Team hält, desto schneller bekommt man Punkte. Nach kurzer Zeit sind pro Team zwei eingenommen und ein Kampf und die fünfte entbrennt. Nicht zu vergessen, auch die anderen können natürlich wieder übernommen werden. Bis zu vierzig Spieler bekämpfen sich nun in den chaotischen Schlachten und es kommt zu grandios in Szene gesetzter Action. Das war 2015.

 

2017 kommt der langerwartete zweite Teil der neu aufgelegten "Battlefront" Reihe. Größer, schicker, bombastischer sollte das ganze werden. Es wird ein Flopp. Ein kompletter Flopp. Nicht weil das Spiel schlecht ist. Sondern weil die Entwickler, wie auch Disney zuvor, gierig wird. Ein Spiel für 60€ zu verkaufen reicht ja nicht. Man muss auch kontinuierlich weiterverdienen, nachdem das Spiel auf dem Markt ist. Also kann man im Spiel selbst, Ausrüstung, Charaktere usw. für bares kaufen. Klar, gibt es eine Art Punktesystem im Spiel. Aber das dauert viel länger. Also kann man sich Kisten mit Gegenständen kaufen. Für teuer Geld. Der Spieler wird hier doppelt gemolken und der Verkaufsstart wird zum Desaster. Das wurde zwar irgendwann geändert und wieder entfernt, aber die Absatzzahlen bleiben niedrig. Dieses Jahr, gab es die Version nun also umsonst. Da greife ich zu. Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Nicht nur, dass ich seit ungefähr fünf Jahren das erste mal wieder dazu komme, mit einem Freund Online zu zocken, nein, es ist ein zudem ein spaßiges Erlebnis.

 

Im Gegensatz zum Vorgänger beinhaltet dieser eine kurze, aber gut erzählte Einzelspieler Kampagne. 

Und hier ist auch der erste große Knackpunkt zu den Filmen. Keiner dieser hat mich auch nur ansatzweise abgeholt, mich in die Story gezogen oder mit den Charakteren mitfühlen lassen. Wenn ich so darüber nachdenke, gab es nicht eine Minute in den letzten drei Filmen, wo ich traurig gewesen wäre, wenn einer der Hauptcharaktere das zeitliche segnen würde. Es wäre mir egal gewesen. Ich kenne kaum deren Namen. Oh nein, Rey ist gestorben. Oder der kleine Junge mit der Maske, der vergeblich probiert aus seiner Pubertät zu kommen. Die bösen sind allesamt lächerlich und es kommt einfach keine Spannung auf. Nicht so in Battlefront II. Man spielt Iden Versio, eine Kommandantin des Inferno Trupps, einer imperialen Einheit. Ja, die bösen. Während der Schlacht um Endor, wo die knuffigen Ewoks wohnen, bekannt aus der ersten Trilogie, sind wir nun also auf dem Planeten und müssen mit ansehen, wie der Todesstern, unser Wohnsitz, explodiert. Was also tun? Wir sind seit langem mit den Methoden des Imperiums etwas unzufrieden und auch die Tatsache, dass Papa ein hohes Tier dort ist und uns nach wie vor jedwedes Vertrauen entgegenwirkt, macht da keinen Unterschied. Wir desertieren um nicht noch mehr Leben zu vernichten. Wir begegnen dabei vielen altbekannten Figuren, wie Han Solo, Leia oder auch Lando Calrissian. Und es fühlt sich gut an. 
Die Atmosphäre stimmt. Die Musik trägt uns mit, die Schlachten versetzen einen direkt ins Cockpit, die Blasterschüsse rauschen einem um die Ohren, bevor man durch einen Funkspruch neue Befehle entgegen nimmt. Es gibt viel Nostalgie, haarsträubende Situationen, etwas Komik und vor allem eine hammermäßige Atmosphäre. Also alles was in den Filmen fehlt. Na klar, die Story ist nicht das beste was je erfunden wurde, aber das braucht sie auch nicht. Solange das Erlebnis passt. Ich fühle mit den Charakteren mit. Es gibt ein paar Planetenbewohner, nicht menschlicher Art, die so charmant sind und sich nicht künstlich anfühlen, es ist einfach nur herrlich. Ja, ein Alien, das lustig, cool und nicht peinlich ist. Ich schaue zu dir, Jar Jar Bings. Das hätte ich mir von den Filmen gewünscht. Meiner Meinung nach ein tolles Spiel und in den groß angelegten Schlachten des Multiplayer Modus kommt ebenfalls keine Langeweile auf. Die bekannten Orte, laden zum erkunden ein, was aber aufgrund des tobenden Krieges etwas kurz kommt. Man läuft durch die Straßen, findet eine markante, einladende Kneipe, betritt diese demütig und wird erneut Opfer eines Lichtschwertes. Oh, stimmt. Krieg. Vielleicht mache ich mal mit. Zurück im Kampf, wählt man seine Klasse und stürmt an eine der vielen Fronten. Mit genug Punkten, holt man sich Fahrzeuge dazu, oder spielt einen der bekannten Helden des Epos. Als Sturmtruppler überrennt man also die Basis auf Moth, dem Eisplaneten aus der ersten Trilogie, während die Teamkameraden mit AT-ST Kampfläufern unterstützen. Diese werden zwar durchgehend, von Raumschiffen beschossen, machen aber dennoch guten Schaden und bringen uns voran. Endlich in Reichweite des Zieles, kommt plötzlich ein vertrautes Geräusch in unser Ohr. Ein surren. Man sieht förmlich vor seinem geistigen Auge, wie jemand ein Lichtschwert vor sich her schwingt.  Ein grünes Lichtschwert erscheint vor einem und man weiß schon jetzt, Man ist am Arsch.  Grüne und blaue Lichtschwerter sind in der Hand eines Helden der Hellen Seite und dieser sprintet nun auf einen zu. Im letzten Moment, angekündigt durch ein röchelndes, schweres atmen hinter mir, springt Darth Vader über einen und entgegnet Luke Skywalker auf dem Schlachtfeld, während drumherum die große Schlacht tobt. Herrlich. Mittendrin im Spektakel, stirbt man tausend digitale Tode und kehrt in neuer Klasse auf das Schlachtfeld zurück. Bis eine der beiden Seiten die Oberhand gewinnt und entweder der Schriftzug Sieg oder Niederlage über den Bildschirm die Runde beendet. 

 

Die Inszenierung ist großartig, die Grafik haut einen immer noch um, die Musik motiviert und treibt wie eh und je und das alles macht soviel Spaß, da bleibt kein Auge trocken. Ein Muss für jeden Star Wars Fan. 

 

 

Der Artikel ist doch recht lang geworden, ich werde ihn demnach in zwei Teilen veröffentlichen. 
Bis dahin, möge die Macht mit euch sein....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fortsetzung folgt....

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sabine (Freitag, 19 Februar 2021 12:30)

    Oha, du bist wirklich ein riesiger Fan :-) es ist echt schön zu lesen wie begeistert jemand sein kann.....aber da kann ich deine Begeisterung nicht teilen, aber das macht ja nichts ;)
    Liebe Grüße an die Familie und bleibt gesund ;-*)