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Tag 7 - Videotelefonie unter Palmen

KLÄRUNG DES RAUM-ZEIT-KONTINUUMS: 

 

Wie einigen eventuell aufgefallen sein dürfte, hat sich das Datum für die jeweiligen Tage verändert.

 

Dies geschah aus zwei Gründen: 

1) Wir alle kennen die, auf wahren Begebenheiten basierende, Geschichte des jungen Marty McFly. Dieser ist, wie wir alle Wissen, mit seiner in einen DeLorean verbauten Zeitmaschine, im Jahre 2015 gelandet um die Zeitlinie, die er selbst im ersten Teil verändert hatte, zurück zu verändern. Bei diesem Unterfangen ist ihm wiederum ein kleiner Fehler unterlaufen und anstatt am 30. März zurück zu reisen, kam er erst zwei Tage verspätet an. Um dieses wieder gerade zu bügeln, habe ich den 01. April wiederum auf den 30. März verschoben, um dieses Ungleichgewicht zu korrigieren. Weswegen, der April Scherz fortan auch am 30. März gemacht wird. Bitte im Kalender so vermerken. Der erste April hingegen wird im Austausch als "Doc Brown" Tag eingetragen und wird mit dem schauen der gesamten Trilogie, mit der Familie, gebührend gefeiert. Danke für die Kooperation

 

2) Mich die zwei Tage Versatz immer wieder verwirrt haben, ich einige Sachen doppelt schreiben, bzw. ändern musste, damit ich euch heute von gestern oder eben vorgestern erzählen konnte. Somit habe ich euch am 01. April, die Geschichte vom 30. März erzählt, wollte euch aber den, wenn auch abgrundtief schlechten, Scherz nicht nehmen. Damit ich aber zukünftig weniger verwirrt durchs Leben laufe... Okay. Das wird wohl eher nicht passieren, aber das ist eine andere Geschichte, habe ich rückwirkend das Raum-Zeit-Kontinuum verändert, mithilfe des Flux-Kompensators natürlich, bevor jetzt wieder komische Fragen kommen.  

Mit dem hochladen dieses Textes, habe ich sozusagen einen kompletten Tag gewonnen, damit ich vom heutigen Tage nur noch einen Tag versetzt bin. Völlig verrückt. Bill und Ted könnten dies nicht besser regeln. 

 

 

08:01 Uhr 

 

Nach dem aufstehen, einem kleinen Frühstück und dem, mittlerweile zur Routine gewordenen, spielen auf der Decke, des Juniors, sollte der heutige Tag doch wieder etwas produktiver werden.

 

 

10:41 Uhr

 

Meine Firma hatte für den Nachmittag eine Video Konferenz angesetzt. 

Jetzt stellte sich natürlich die Frage, wo werde ich mich positionieren um einen möglichst neutralen Hintergrund zu haben? Meine Wahl fiel auf das Kinderzimmer/Büro. Machte ja eigentlich Sinn, da ich dort einen Schreibtisch und sämtliche anderen benötigten Bedingungen erfüllt sah. Vor ein paar Tagen hatten wir ja auch die Palmen an der großen Wand fertig gestellt. Diese wären dann dekorativ im Hintergrund zu sehen. Da gab es nur ein Problem. Mir gefielen sie nicht. Die Blätter waren ziemlich ungleichmäßig und alles sah irgendwie gepfuscht aus. Also war das Projekt für heute festgelegt. Ich entfernte die Blätter der Palmen und ordnete diese neu an. Damit wäre der erste Schritt gemacht. Im gleichen Zuge konnte man nun die noch immer in Kartons verpackten Deko Elemente anbringen. Das Dinosaurier Mobile, kam nun, wie auch in der alten Wohnung, wieder über das Kinderbett. Wir hatten ein Mobile, bestehend aus Treibholz und selbst genähten Stoff Dinosauriern gebaut, welches aber seit dem Umzug nicht aufgehängt wurde. Nun haben es zumindest die Saurier wieder an die Decke geschafft. Das Treibholz soll in Zukunft einem anderen kleinen Projekt dienen. Mal sehen was daraus wird.

Außerdem haben wir sämtliche Glückwunsch Karten, die es zu der Geburt des Erstgeborenen gab, an die Rückseite der Tür geklebt.  

 

 

13:40 Uhr

Nach dem Mittagessen, ging es etwas entspannter zur Sache. Die Sonne stand hoch am Himmel und es war warm. Wir begaben uns ein wenig auf die Terrasse. Bei einem Kaffee und etwas Musik im Hintergrund ließ es sich aushalten. 

 

 

15:30 Uhr 

Die Video Konferenz ging los. Ich hatte meinen Laptop bereits eingerichtet und getestet, damit es nicht noch zu irgendwelchen Problemen kam. Zum Auftakt, stellte ich die Einstellung auf die Rückkamera, so dass meine Kollegen nicht mich, sondern einen grünen T-Rex und ein paar Bäume außerhalb des Fensters sehen konnten. Meine Kollegen waren begeistert und mein Chef fragte, ob ich eine neue Frisur hätte. 

Es wurde festgestellt ob alle anwesend waren, dann ging es auch schon zur Sache. Alle Mikrofone stumm gestellt und der Chef fing an, die nächsten Wochen zu erläutern. Im Grunde waren dies alles keine neuen Informationen, aber es sollten nochmal alle auf den letzten Stand gebracht werden. Danach ging es in eine gelassene und mitunter recht lustige Konversation über, in der jeder seine Pläne für die Lockdown Zeit erörterte, Geschichten aus der alten Heimat teilte oder auch einfach nur zuhörte, was die anderen so trieben. Es tat gut, ein paar Vertraute Gesichter zu sehen, die nicht in den eigenen vier Wänden wohnten. Wir beschlossen, dieses nun wöchentlich zu wiederholen, da wir alle davon begeistert waren. Ein Stückchen Normalität. 

 

 

18:00 Uhr

Die Nachrichten gingen los. Wir versammelten uns vor dem Fernseher und lauschten der Premierministerin. Die Zahlen stiegen weiter, diesmal aber nur leicht. Und was die meisten Medien mittlerweile kaum noch erwähnen, was ich jedoch als weitaus wichtiger empfinde, die Genesungen sind weiter gestiegen. Das sind doch die Nachrichten, die wichtig sind. Nicht wie viele Betroffen sind. Die Zahl derjenigen, welche den Virus mit oder ohne Symptome hatten, nun aber wieder komplett genesen sind. Im Gegensatz zu einem  (nachgewiesen an Corona) Verstorbenen kommen zur Zeit nämlich 78 Personen, die wieder wohlauf sind. Das vergisst man nur so leicht. 

 

 

20:20 Uhr 

Ich fühle mich müde und nicke fast auf der Couch ein, noch bevor meine Frau fragen wollte, wie der Rest des Abends so aussah. Damit war klar, heute wird wohl nicht mehr viel passieren. Ich begab mich nun ins Bett, nahm aber den Laptop mit, da ich ja den neuesten Blogeintrag noch aktivieren musste. Geschrieben war dieser schon seit einigen Stunden, aber das hochladen wollte ich noch etwas hinauszögern. Ich bekam eine Benachrichtigung. Ein Freund von mir hatte für heute eine Live Übertragung seiner Einleitung zu einem Medien Server angekündigt. Da mich das Thema seit Jahren interessiert, ich mit dieser Art von Servern viel auf meinen Touren zu tun hatte, die Jungs persönlich kannte und wir zudem auch zwei davon in unserer Firma hatten, meldete ich mich kurzerhand an.

Aufgrund der Zeitumstellung in Deutschland, noch nicht aber in Neuseeland, hatten wir eine Differenz von 11 Stunden.

Somit wurde die Übertragung um 10 Uhr  vormittags deutscher Zeit, bei uns um 21 Uhr gesendet. Das wäre also in 10 Minuten. Passt ja. 
Ich sah mir die komplette Übertragung inklusive Q&A (Fragen und Antworten) am Ende des Beitrages an. Anschließend schrieb ich noch ein wenig mit den Beteiligten und bedankte mich für dieses. Auch hier lagen mit Sicherheit schon wieder einige Monate an nicht vorhandener Kommunikation dazwischen. Jetzt weiß ich auch wieder, das es diesen dreien gut geht. 

Um kurz vor Mitternacht kam ich dann endlich zum schlafen. 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sabine (Donnerstag, 02 April 2020 06:08)

    Hallo Sven...bei uns wird schon erwähnt wie viele Menschen genesen sind und das sind ja auch Dinge die den Menschen Mut macht, andere dagegen werden gleich wieder leichtsinniger. Aber das muss jeder für sich entscheiden, Hauptsache sie gefährden keinen anderen.
    Ja, mal andere Leute sehen und sprechen tut gut selbst wenn es aus der Entfernung ist � liebe Grüße an deine kleine Familie ��